Rheinisches Revier

Startschuss für die Zukunftsdörfer Keyenberg, Kuckum, Oberwestrich, Unterwestrich und Berverath in der Stadt Erkelenz

20.05.2025
Ministerin Scharrenbach: Die Bagger bleiben fern, das Herz bleibt – hier – zusammen gestalten wir das Rheinische Revier

 

Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit: 

Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen hat am Dienstag, 20. Mai 2025, gemeinsam mit der Stadt Erkelenz und der RWE Power AG eine Vereinbarung geschlossen, um die fünf Dörfer Keyenberg, Kuckum, Oberwestrich, Unterwestrich und Berverath in der Stadt Erkelenz zu revitalisieren.

„Zukunft mit Herkunft: Für die Orte Keyenberg, Kuckum, Oberwestrich, Unterwestrich und Berverath in der Stadt Erkelenz haben wir einen wichtigen Meilenstein für die Entwicklung zu Zukunftsdörfern erreicht. Die Wiederbelebung der fünf Dörfer in Erkelenz ist eine herausfordernde städtebauliche, infrastrukturelle, finanzielle sowie mehrjährige Aufgabe mit einmaligen Fragestellungen: Die an das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Erkelenz gerichtete Aufgabenstellung ist umfassend und reicht von der Analyse und gegebenenfalls Revitalisierung der Bausubstanz einschließlich der Baudenkmäler, ergänzender Neubebauung, der Erneuerung der Infrastruktur- und Gemeinschaftseinrichtungen bis hin zur Gestaltung des Prozesses für eine erfolgreiche Umsetzung. Die Bagger bleiben fern, das Herz bleibt hier – zusammen gestalten wir das Rheinische Revier“, sagt Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung.

Durch den Erhalt bestehender Qualität und Strukturen der Ortsbilder bleibt den fünf Dörfern ihre charakteristische Identität erhalten. Im Rahmen ihrer kommunalen Planungshoheit steuert die Stadt Erkelenz federführend die zukünftige Entwicklung der fünf Dörfer sowie den Prozess der Revitalisierung. Die Erarbeitung eines städtebaulichen Entwicklungskonzeptes wurde im Frühsommer 2025 fertiggestellt und soll den Bürgerinnen und Bürgern nun vorgestellt werden. Die Infrastruktur der fünf Dörfer (beispielsweise Straßen, Plätze, Grünanlagen, Beleuchtung sowie Entwässerung) erwirbt und erneuert die Stadt Erkelenz mithilfe der vom Land Nordrhein-Westfalen und des Bundes zur Verfügung gestellten Fördermittel. Um den Wiederaufbau und die Zukunftsentwicklung aller sechs Dörfer im Rheinischen Revier voranzutreiben, stehen Finanzmittel des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen in Höhe von insgesamt 300 Millionen Euro auf der Grundlage des Investitionsgesetzes Kohleregionen (InvKG) bereit.

Stephan Muckel, Bürgermeister der Stadt Erkelenz: „Das Ziel der Stadt Erkelenz ist eine zügige, qualitätsvolle Revitalisierung der fünf Erkelenzer Dörfer Keyenberg, Kuckum, Oberwestrich, Unterwestrich und Berverath. Ich freue mich sehr, dass mit der Unterzeichnung der Absichtserklärung zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen, der RWE Power AG und der Stadt Erkelenz ein wichtiger Grundstein im Prozess für die zukunftsgerichtete, nachhaltige Dorfentwicklung gelegt wird. Durch die nun folgende Vermarktung der Liegenschaften werden erste Schritte der Revitalisierung in den Dörfern sichtbar.“

Dr. Lars Kulik, Vorstandsmitglied der RWE Power AG: „Das gemeinsam mit Stadt und Land entwickelte Liegenschaftsmodell für die Übertragung der Grundstücke und Häuser in den Dörfern trägt mit dazu bei, das Entwicklungskonzept der Stadt erfolgreich umzusetzen. RWE erfüllt damit ihre Zusage aus der politischen Verständigung zum Kohleausstieg 2030. Mein Dank gilt der Stadt und dem Land für die konstruktive Zusammenarbeit und insbesondere den Menschen, die mit uns vor fast zehn Jahren den emotionalen Umsiedlungsprozess begonnen haben und nun mit der Revitalisierung gemeinsam zu einem erfolgreichen Ende führen werden.“

Die Stadt Erkelenz plant, neben dem Erwerb bestehender Infrastrukturen auch Liegenschaften zu erwerben, die für die künftig erforderliche soziale Infrastruktur von Bedeutung sind. Darüber hinaus sollen weitere Liegenschaften an den von der Stadt Erkelenz benannten Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler übertragen werden. 

Weitere Eigentumsflächen und Immobilien, die im Eigentum der RWE Power stehen, werden an sonstige Dritte veräußert. Ehemalige Umsiedlerinnen und Umsiedler sowie deren Kinder erhalten ein Vorkaufsrecht der ehemaligen Liegenschaft. Dieser Prozess soll 2025 abgeschlossen werden. Wunsch der Stadt Erkelenz ist es, dass vorrangig ehemalige Einwohnerinnen und Einwohner der fünf Dörfer sowie Einwohnerinnen und Einwohner ihrer Stadt und dort Berufstätige die Chance erhalten, eine Immobilie zu erwerben.  

 

Hintergrund

  • Im Auftrag des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen entwickelten die beiden Landesgesellschaften „Perspektive. Struktur. Wandel“ und „Starke Projekte“ mit Akteuren der Stadt Erkelenz sowie des Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler die Leitplanken für die Wiederbelebung. Der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler wurde von den Anrainerkommunen Mönchengladbach, Erkelenz, Jüchen, Grevenbroich und Titz gegründet. Die Umsetzung des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes ermöglicht die RWE Power AG durch die Übertragung von Liegenschaften zu angemessenen Konditionen.

     

  • Zwischen Bund, Land und RWE erfolgte im Oktober 2022 die politische Verständigung, dass die Orte Keyenberg, Kuckum, Oberwestrich, Unterwestrich und Berverath nicht mehr bergbaulich in Anspruch genommenen werden und RWE die Liegenschaften in den Orten dem Land Nordrhein-Westfalen, der Kommune oder einem von diesen beauftragten Dritten zur Entwicklung und Revitalisierung zu angemessenen Konditionen zur Verfügung stellt. Die Leitentscheidung „Meilenstein für den Klimaschutz, Stärkung der Versorgungssicherheit und Klarheit für die Menschen in der Region“ des Landes Nordrhein-Westfalen vom 19. September 2023 hat den landespolitischen Rahmen dafür gesetzt.

     

  • Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen ist landesseitig dafür zuständig, die Dörfer, die vom Bergbau nicht mehr in Anspruch genommen werden, zu revitalisieren. Dazu gehört neben den fünf Dörfern in Erkelenz Keyenberg, Kuckum, Oberwestrich, Unterwestrich und Berverath auch Morschenich-Alt (das heutige Bürgewald) in Merzenich. 

     

  • Bund und Land unterstützen die nachhaltige Transformation des Rheinischen Reviers im Zuge des Kohleausstiegs mit mehr als 14,8 Milliarden Euro. Das Land Nordrhein-Westfalen flankiert die Förderung aus Bundesmitteln mit eigenen Haushaltsmitteln. Bislang sind 317 Projekte mit einem Fördervolumen von rund 2,2 Milliarden Euro bewilligt.
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