Digitalisierung

Nordrhein-Westfalen spricht moderne Verwaltung – sogar mit eigener KI-Sprache

30.12.2025

Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung teilt mit:

KI-Sprachmodelle haben die Art und Weise verändert, wie Menschen mit Künstlicher Intelligenz (KI) interagieren und arbeiten. Für viele Behörden im öffentlichen Dienst stellen die etablierten Lösungen aber ein Datenschutz- und Sicherheitsrisiko dar. 

Auch für Unternehmen in Europa stellt sich diese Herausforderung: Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen hat in einem breiten Netzwerk an Partnern aus Wissenschaft und Unternehmen mit »Teuken-7B« ein effizient trainiertes europäisches Sprachmodell entwickelt, das nicht nur als Open-Source zur Verfügung steht, sondern auch die Datenschutzstandards der Europäischen Union erfüllt. 

Hierauf setzt das neue Projekt „GovTeuken“ im Land Nordrhein-Westfalen auf: Mit „NRW.Genius“ hat der Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen eine eigene KI-Verwaltungs-Applikation geschaffen. Nun geht es darum, ein KI-Sprachmodell zu entwickeln, welches auf die speziellen Bedürfnisse der öffentlichen Verwaltung zugeschnitten ist. Durch die künftige Einbindung des Sprachmodells „GovTeuken“ wird „NRW.Genius“ Mitarbeitende in Verwaltungen noch besser unterstützen können, etwa bei der Zusammenfassung von Dokumenten und Texten. 

Ziel ist eine künstliche Intelligenz, die Verwaltungssprache, Abläufe und Regeln versteht, vereinfacht und erklärt – für eine bessere, schnellere und bürgerfreundlichere Verwaltung. Das Projekt wird von dem IT-Planungsrat des Bundes und der Länder mit 676.200 Euro gefördert. Koordiniert wird „GovTeuken“ von dem Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen, der Technologiepartner ist das Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS) in Sankt Augustin. 

„In Nordrhein-Westfalen entsteht die Zukunft der digitalen Verwaltung nicht irgendwann, sondern jetzt. Mit einer eigenen KI-Sprache wollen wir die Verwaltung effizienter und noch bürgernäher machen – und das bei höchster Datensicherheit. Dies werden Bürgerinnen und Bürger beim Ausfüllen von Formularen, beim Nachverfolgen ihres Antrags und beim Verstehen ihrer Rechte zukünftig direkt erleben können“, sagt Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen. 

„Wir freuen uns darüber, einen Beitrag zu einer digitalisierten Verwaltung in Nordrhein-Westfalen leisten zu können – mit einem vertrauenswürdigen KI-Modell, das wir gemeinsam entwickeln. Besonders dabei ist, dass wir ein KI-Sprachmodell mit großen Mengen an Verwaltungsdaten gezielt weitertrainieren, damit es Verwaltungssprache und -abläufe besser versteht“, sagt Institutsleiter des Fraunhofer IAIS, Prof. Stefan Wrobel.

Dr. Oliver Heidinger, Präsident des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen: „Das Vorhaben schließt bestehende Lücken, indem es speziell die Anforderungen der Verwaltung in den Fokus nimmt und damit allgemein orientierte Modelle optimal erweitert. Die modulare Architektur des Projekts ermögliche einen bundesweiten Einsatz mit möglichst wenigen Anpassungen.“

Im Projekt „GovTeuken“ werden derzeit relevante Verwaltungsdaten identifiziert und aufbereitet, um das verwaltungsspezifische Training des KI-Sprachmodells zu ermöglichen. Nach erfolgreicher Pilotierung in der nordrhein-westfälischen Landesverwaltung soll „GovTeuken“ künftig nach dem „Einer-für-Alle“-Prinzip auch anderen Verwaltungen in Deutschland zur Verfügung stehen. Damit stärkt Nordrhein-Westfalen seine Vorreiterrolle bei der Nutzung von KI in der Verwaltung. 

Auch die Verwaltungsassistenz „NRW.Genius“ wird kontinuierlich um neue Funktionen erweitert. Künftig können Behörden eigene Datensammlungen anlegen, um den Assistenten mit fachspezifischem Wissen zu versorgen. Gleichzeitig wird die technische KI-Plattform weiterentwickelt, sodass Künstliche Intelligenz künftig als Dienstleistung für Fachanwendungen nutzbar wird.

Referat Presse und Soziale Medien

Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen
Hubertusstraße 9
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Tel.: 0211 8618-4264
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