Rheinisches Revier

Neues Zuhause für alte Heimat – Verkaufsprozess für erste Immobilien in Erkelenzer Dörfer Keyenberg, Kuckum, Oberwestrich, Unterwestrich und Berverath startet

27.11.2025

Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung teilt mit: 

Die Zukunftsgestaltung der fünf Erkelenzer Dörfer Keyenberg, Kuckum, Oberwestrich, Unterwestrich und Berverath startet in die nächste Entwicklungsphase. Nach dem Zukunftstag im Rheinischen Revier am 10. November 2025, bei dem die Stadt Erkelenz einen ersten Förderbescheid über 14,3 Millionen Euro erhielt, werden nun weitere Schritte hin zu lebendigen Zukunftsdörfern umgesetzt. 

In enger Abstimmung mit dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen sowie der Stadt Erkelenz werden jetzt die ersten 25 Immobilien aus dem Bestand von RWE Power in den fünf Erkelenzer Dörfern zum Verkauf angeboten. 

Die Leitentscheidung „Meilenstein für den Klimaschutz, Stärkung der Versorgungssicherheit und Klarheit für die Menschen in der Region“ vom 19. September 2023 konkretisierte die Leitlinien für die Revitalisierung der fünf Dörfer in Erkelenz und die Ausgestaltung einer Vorkaufsoption für frühere Umsiedlerinnen und Umsiedler sowie deren Kinder.

Das Interessenbekundungsverfahren zur Vorkaufsoption in Erkelenz wurde am 20. März 2024 gestartet. Bis zum Fristende am 1. Juli 2024 haben 39 Umsiedlerinnen und Umsiedler ihr grundsätzliches Interesse zum Rückkauf bekundet. Bis November 2024 haben davon 18 ehemalige Eigentümerinnen und Eigentümer um die Erstellung eines Verkehrswertgutachtens gebeten. Diese Gutachten sind in der Zwischenzeit erstellt. Mit aktuell zehn Interessenten laufen noch Gespräche, sieben Interessenten haben bereits abgesagt. Ein Anwesen wurde im Rahmen der Vorkaufsoption inzwischen zurückverkauft. 

Der gesamte Prozess zur Ausübung der Vorkaufsoption wird in Erkelenz voraussichtlich im ersten Quartal 2026 abgeschlossen sein. 

Ab dem 28. November 2025 beginnt die Vermarktung von Immobilien an weitere Interessierte. Dann werden die Exposés der ersten Immobilien über gängige Online-Immobilienportale verfügbar sein. In den kommenden Jahren sollen auf diese Weise mehr als 500 Immobilien schrittweise auf den Markt gebracht werden. Die Stadt Erkelenz übernimmt im Rahmen ihrer kommunalen Planungshoheit die federführende Steuerung der zukünftigen Entwicklung der fünf Dörfer sowie des gesamten Revitalisierungsprozesses.

„Neues Zuhause für alte Heimat: Wenn die ersten Wohngebäude gekauft werden und damit auch wieder mehr Leben in die Dörfer ziehen kann, ist der nächste wichtige Meilenstein für die Wiederbelebung der fünf Erkelenzer Dörfer erreicht. Mit viel positiver Energie werden aus den ehemaligen Braunkohle-Dörfern Zukunftsdörfer. Sie sind damit ein wichtiges Symbol für den Wandel. Zusammen gestalten wir das Rheinische Revier“, sagt Ina Scharrenbach MdL, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung.

Stephan Muckel, Bürgermeister Stadt Erkelenz: „Der Verkauf der ersten Anwesen ist ein weiterer wichtiger Schritt in der Zukunftsgestaltung auf Basis unseres städtebaulichen Entwicklungskonzepts. Ich freue mich auf alle Menschen, die gemeinsam mit uns die Identität und Zukunft der Ortschaften mitgestalten.“

Das im Mai 2025 vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, der Stadt Erkelenz und RWE vereinbarte Liegenschaftsmodell bildet die Grundlage für die Übertragung der Immobilien und die Umsetzung des städtebaulichen Entwicklungskonzepts. Dessen Ziel ist es, die Identität der Dörfer zu bewahren und eine langfristig tragfähige Weiterentwicklung zu ermöglichen. 

Für die ehemaligen Kirchen in Keyenberg und Kuckum und die Kapelle in Berverath werden Nutzungskonzepte und Trägermodelle entwickelt. Ziel ist, die Baudenkmäler zu erhalten und für die Öffentlichkeit nutzbar zu machen. Außerdem wird die Stadt Erkelenz die sozialen, öffentlichen sowie technischen Infrastrukturen übernehmen und der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler Liegenschaften für Entwicklungsvorhaben erwerben.

Informationen zu den angebotenen Immobilien finden Sie auf der Webseite von RWE.

Hintergrund

  • Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen ist landesseitig dafür zuständig, die Dörfer, die vom Bergbau nicht mehr in Anspruch genommen werden, zu revitalisieren. Dazu gehört neben den fünf Dörfern in Erkelenz Keyenberg, Kuckum, Oberwestrich, Unterwestrich und Berverath auch Morschenich-Alt (das heutige Bürgewald) in Merzenich. 
     
  • Im Auftrag des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen haben die beiden Landesgesellschaften „Perspektive.Struktur.Wandel“ und „Starke Projekte“ mit Akteuren der Stadt Erkelenz sowie des Zweckverbands LANDFOLGE Garzweiler die Leitlinien für die Wiederbelebung festgelegt. Die RWE Power AG unterstützt die Umsetzung des Entwicklungskonzepts für die fünf Erkelenzer Dörfer durch die gemeinsam abgestimmte Übertragung von Liegenschaften. Die Immobilien in Bürgewald (zuvor Morschenich-Alt) wurden bereits vollständig an die Gemeinde Merzenich übertragen.
     
  • Zwischen Bund, Land und RWE erfolgte im Oktober 2022 die politische Verständigung, dass die sechs Dörfer nicht mehr bergbaulich in Anspruch genommen werden und RWE die Liegenschaften in den Orten dem Land Nordrhein-Westfalen, der Kommune oder einem von diesen beauftragten Dritten zur Entwicklung und Revitalisierung zu angemessenen Konditionen zur Verfügung stellt. Die Leitentscheidung „Meilenstein für den Klimaschutz, Stärkung der Versorgungssicherheit und Klarheit für die Menschen in der Region“ des Landes Nordrhein-Westfalen vom 19. September 2023 hat den landespolitischen Rahmen dafür gesetzt.
  • Die Umsetzung des Entwicklungskonzepts der fünf Erkelenzer Dörfer fördert das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung auch finanziell. Ein erster Förderbescheid in Höhe von rund 14,3 Millionen Euro wurde der Stadt Erkelenz von Ministerin Ina Scharrenbach am 10. November 2025 übergeben. Die Stadt Erkelenz beantragt insgesamt Fördermittel in Höhe von 168 Millionen Euro für das Gesamtvorhaben.
     
  • Bund und Land unterstützen die nachhaltige Transformation des Rheinischen Reviers im Zuge des Kohleausstiegs mit mehr als 14,8 Milliarden Euro. Das Land flankiert die Förderung aus Bundesmitteln mit eigenen Haushaltsmitteln. Bislang sind 492 Projekte mit einem Fördervolumen von rund 2,35 Milliarden Euro bewilligt.
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