Ministerin Scharrenbach: Finanzielle Förderung der jüdischen Gemeinden ist Ausdruck der Verbundenheit
Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung unterstützt die Modernisierung und den Neubau jüdischer Einrichtungen erstmals mit drei Millionen Euro in 2018
Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung teilt mit:
Das Land weitet die Unterstützung für die jüdischen Gemeinden in Nordrhein-Westfalen aus. Erstmals werden in diesem Jahr drei Millionen Euro zusätzlich für Modernisierungen und Neubauten jüdischer Einrichtungen bereitgestellt. „Die finanzielle Förderung ist Ausdruck der Verbundenheit, die die Landesregierung zu den jüdischen Gemeinden unterhält. Wir freuen uns, dass heute jüdisches Leben mit neuen Gemeindezentren und Synagogen sichtbar in unserem Land vertreten ist und Heimat findet“, erläutert Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung.
Die Unterstützung des jüdischen Glaubens hat Tradition. 1992 wurde zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen und den jüdischen Verbänden ein Vertrag geschlossen, mit dem sich das Land verpflichtet, die jüdischen Gemeinden in Nordrhein-Westfalen bei der Erfüllung ihrer Aufgaben zu unterstützen. Zu Jahresbeginn ist der nunmehr fünfte Änderungsvertrag des Landes Nordrhein-Westfalen mit dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein, dem Landesverband Jüdischer Gemeinden von Westfalen-Lippe, der Synagogen Gemeinde Köln sowie dem Landesverband progressiver jüdischer Gemeinden in Nordrhein-Westfalen in Kraft getreten. Damit stehen erstmals Mittel des Landes bereit, um jüdische Einrichtungen zu renovieren oder neu zu errichten. Das Bauprogramm umfasst in diesem Jahr eine Fördersumme von drei Millionen Euro, die dann jährlich bis zum Ende der Laufzeit des Vertrages im Jahr 2028 um je 200.000 Euro bis zur Höchstfördersumme von fünf Millionen Euro anwächst.
Dazu erläutert Dr. Oded Horowitz, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein: „Die uns zur Verfügung gestellten Mittel sind der noch fehlende Baustein zur Sicherstellung eines lebendigen jüdischen Lebens in Nordrhein-Westfalen. Die Chance, bestehende Einrichtungen zu modernisieren und neue zu errichten, schafft neue Möglichkeiten in der Angebotsvielfalt für unsere Mitglieder.“ Hanna Sperling, Vorsitzende des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe, ergänzt: „Das Bauprogramm ist weit mehr als nur eine Sicherstellung der Finanzierung der notwendigen baulichen Maßnahmen unserer Gemeindeeinrichtungen. Diese großzügige Förderung ist darüber hinaus auch ein sichtbares Zeichen der Solidarität mit uns.“ Dr. Felix Schotland, Vorstandsmitglied der Synagogen-Gemeinde Köln, erklärt: „Im Judentum ist die Kindererziehung einer der Grundpfeiler unserer Tradition, Kinder bedeuten unsere Zukunft. Wir mussten in diesem Jahr das Gebäude unserer Kindertageseinrichtung „Die Roonies“ sanieren. Für die Mittel, die das Land Nordrhein-Westfalen uns dafür bereitstellt, sind wir sehr dankbar.“ Zu der Verteilung der Landesmittel nimmt Alexandra Khariakova, Vorsitzende des Landesverbandes progressiver jüdischer Gemeinden in Nordrhein-Westfalen, Stellung: „Die Synagogen bilden den Mittelpunkt eines lebendigen Gemeindelebens. Ich freue mich, dass dank der Unterstützung des Landes die liberale Synagoge in Unna durch den Umbau bald eine würdevolle Gestalt annimmt. Hierdurch erhält das jüdische Leben in unserer Region einen neuen Impuls.“
Über die Gesamtdauer des Vertrages stehen den jüdischen Verbänden somit insgesamt 44 Millionen Euro zur Verfügung. Da die Verbände ihre 22 Gemeinden mit deren etwa 28.000 Mitgliedern am besten kennen, entscheiden diese selbst über die Mittelverwendung. Den Einsatz des Geldes müssen die Verbände dem Land mittels Testates eines Wirtschaftsprüfers nachweisen.
Unabhängig davon stellt das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen weiterhin Mittel für baulich-technische Sicherungsmaßnahmen an jüdischen Einrichtungen bereit. Im laufenden Haushaltsjahr sind dafür drei Millionen Euro vorgesehen.
Teilnehmer der Übergabe des Förderbescheides an Jüdische Gemeinden
Dr. Oded Horowitz
Vorstandsvorsitzender Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein
Michael Rubinstein
Geschäftsführer Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein
Hanna Sperling
Vorstandsvorsitzende Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe
Ruth Jacob-Prinz
Geschäftsführerin Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe
Alexander Sperling
Geschäftsführer zum 01.04.2019 Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe
Dr. Felix Schotland
Vorstand Synagogen-Gemeinde Köln
Isabella Farkas
Vorstand Synagogen-Gemeinde Köln
David Klapheck
Geschäftsführer Synagogen-Gemeinde Köln
Alexandra Khariakova
Vorstandsvorsitzende Landesverband progressiver jüdischer Gemeinden in Nordrhein-Westfalen
Irith Michelsohn
Geschäftsführerin Landesverband progressiver jüdischer Gemeinden in Nordrhein-Westfalen
Ran Ronen
Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf
Michael Szentei-Heise
Verwaltungsdirektor der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf
Jörg Lorenz
Stellvertretender Verwaltungsdirektor der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf
Jürgensplatz 1
40219 Düsseldorf
Deutschland
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