Digital, direkt, Datenfluss – made im Ruhrgebiet: „Digital-Index Ruhr“ liefert Ergebnisse zur Digitalisierung der Metropolregion Ruhr
Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:
Daniel Sieveke, Staatssekretär im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung, hat am Dienstag, 24. Juni 2025, gemeinsam mit Christian Kleinhans, Geschäftsführender Vorstand des Digital Campus Zollverein e.V., und Dr. Henry Goecke, Geschäftsführer des IW Consult, Ergebnisse des ersten „Digital-Index Ruhr“ vorgestellt. Mit dem „Digital-Index Ruhr“ wird erstmals eine fundierte und umfassende Messung des Digitalisierungsgrades im Hinblick auf verschiedene Themenfelder der 53 Kommunen im Ruhrgebiet erstellt. Das Besondere an dem „Digital-Index Ruhr“ ist, dass dieser erstmals ein Vergleich dieser Metropole mit insgesamt elf anderen Metropolregionen Deutschlands zeigt.
Grundlage der Bestimmung des Digitalisierungsgrades der Kommunen sind zwölf Indikatoren, die sich auf die Bereiche Forschung, Beschäftigung, Unternehmen und Infrastruktur erstrecken. Neben der Verwendung von amtlicher und nicht-öffentlicher Statistiken wurden innovative Verfahren wie beispielsweise Webcrawling eingesetzt, um neue Einblicke in die Unternehmenslandschaft zu erhalten.
Das Ruhrgebiet als eine von insgesamt zwölf Metropolregionen belegt im Zuge der durchgeführten Auswertung für den Digital-Index Ruhr insgesamt den zehnten Platz. Im Hinblick auf die zwölf Indikatoren zeigen sich Stärken und Schwächen des Ruhrgebiets. Bei den IT-Absolventen steht das Ruhrgebiet mit 1,6 IT-Hochschulabsolventen je 1.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort (inkl. Ausstrahlungseffekten) an vierter Stelle. Viele IT-Hochschulabsolventen bedeuten unternehmerische Wettbewerbsvorteile. Bei der 5G-Abdeckung erreicht das Ruhrgebiet mit einer Abdeckung von 98,3 Prozent der Flächen den Spitzenplatz. Die hohe flächendeckende Verfügbarkeit der 5G-Technologie schafft gute Rahmenbedingungen. Eine weitere Stärke des Ruhrgebiets sind technologieaffine Unternehmen. Sie agieren als Vorreiter für die weitere Digitalisierung. Die vielfältige Hochschullandschaft bietet Know-how in allen wichtigen Themen der Digitalisierung.
„Digital, direkt, Datenfluss – made im Ruhrgebiet. Das Ruhrgebiet ist eine echte Zukunftschancenregion – das zeigt auch der neue Digital-Index Ruhr. Die Digitalisierung ist der Schlüssel, um das Ruhrgebiet zukunftsfest zu machen, neue Arbeitsplätze zu schaffen und Innovationen voranzutreiben. Der neue Digital-Index Ruhr zeigt, dass das Ruhrgebiet dafür großes Potenzial besitzt. Dafür müssen wir das Next Level Ruhrgebiet digital denken und somit neue Chancen schaffen. Dabei stechen einzelne Kommunen besonders hervor. Um die Entwicklung weiter voranzutreiben, bedarf es eine verstärkte Nutzung von Synergien zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung. Wir müssen Zukunft nicht abwarten, sondern machen. Auch ein Markenzeichen der Menschen des Ruhrgebiets. Ziel ist es, dass das Ruhrgebiet in allen Bereichen der Digitalisierung zukünftig bundesweit eine Vorreiterrolle einnimmt. Daran arbeiten wir gemeinsam. Das Ruhrgebiet ist bereit für den Aufbruch zu guter Arbeit, smarten Städten und einer starken Region“, sagt Daniel Sieveke, im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen.
Christian Kleinhans, Geschäftsführender Vorstand des Digital Campus Zollverein e.V.: „Der Digital-Index Ruhr gibt uns erstmals eine empirisch fundierte, vergleichbare Grundlage zur Bewertung der digitalen Transformation in den Kommunen des Ruhrgebiets. Ich danke Ministerin Ina Scharrenbach für die Idee zur Erfassung der Digitalisierung des Ruhrgebiets. Damit werden die Stärken und Herausforderungen im Bereich der Digitalisierung sichtbar gemacht. Die Ergebnisse zeigen, dass unsere Region enormes Potenzial hat, aber es auch noch mehr nutzen kann. Unternehmen müssen in der Fläche des Ruhrgebiets besseren Zugang zu leistungsfähiger erdgebundener Digitalinfrastruktur erhalten. Auch eine stärkere Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft und Forschung entlang des gesamten Produktlebenszyklus könnte durch eine zentrale Agentur unterstützt werden, um den Innovationsoutput zu erhöhen. Im Wettbewerb um IT-Fachkräfte haben Unternehmen im Ruhgebiet aufgrund der Dichte an Hochschulen Vorteile. Um diese zu nutzen und Fachkräfte in der Region zu halten, sind Beschäftigungsmöglichkeiten in den Unternehmen vor Ort auszubauen und das Matching zwischen Absolventen und Unternehmen zu verbessern. Das Ruhrgebiet sollte den Wissenstransfer aus der Forschung in Unternehmen und Startups stärken. Wichtig sind eine bessere Vernetzung von Forschung und Wirtschaft, thematische Bündelung von Initiativen und stärkere Kooperationen mit umliegenden Regionen. Als Digital Campus Zollverein setzen wir genau hier an, um die digitale Zukunft des Ruhrgebiets aktiv mitzugestalten. Ich freue mich, dass durch die finanzielle Unterstützung des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung die Studie realisiert werden konnte.“
„Die breite empirisch fundierte Erhebung der Digitalisierung ermöglicht erstmalig eine objektiven Einordung über das Digitalisierungsniveau der Gemeinden in Nordrhein-Westfalen. Die Gemeinden des Ruhrgebiets befinden sich auf einem guten Weg und überraschen an der ein oder anderen Stelle durchaus positiv. Die regelmäßige Erhebung des Digital-Index Ruhr ermöglicht es die Entwicklung der Digitalisierung in den nächsten Jahren verfolgen zu können“, ordnet Dr. Henry Goecke, Geschäftsführer der IW Consult GmbH, die Studie ein.
Sieben Kommunen stechen im Digital-Index Ruhr hervor, da sie als Vorreiter und Treiber der digitalen Transformation im Ruhrgebiet gelten können: Dortmund, Holzwickede, Bochum, Essen, Haltern am See, Hünxe, Gelsenkirchen. Aufgrund der starken Hochschul- und Forschungsinfrastruktur, die sich überwiegend im südlichen Ruhrgebiet befindet, führen die Städte Bochum und Dortmund den Teilindex an. Forschungsförderung konzentriert sich auf wenige Standorte, mit Kamp-Lintfort und Bochum an der Spitze. Bei digitalen Patenten dominieren jedoch kleinere Kommunen wie Hünxe und Ennepetal, was ihnen trotz geringerer Infrastruktur Spitzenplätze im Index sichert.
Kommunen am nördlichen Rand des Ruhrgebiets weisen eine bessere infrastrukturelle Anbindung als Kommunen im Süden und Osten. Der Grund dafür ist die gute Versorgung mit FTTB/H und technologieunabhängigem Gigabit. Die Stärke größerer Städte wie Bochum, Oberhausen oder Gelsenkirchen liegt in der flächendeckenden Verfügbarkeit der 5G-Technologie. Der Vergleich der Kommunen mit der besten Infrastruktur und den größten Verbesserungsbedarfen zeigt, dass lokal gezielte Investitionen große Veränderungen bewirken können. Top drei sind hier Hünxe, Schermbeck und Sonsbeck.
Der Teilindex Beschäftigung geht eng einher mit den Hochschulstandorten, an denen IT-Kompetenzen ausgebildet werden. Ausstrahlungseffekte der großen Hochschulstandorte erreichen den Norden bislang kaum. Größere Arbeitsmärkte für IT-Beschäftigte sowie die Nachfrage nach KI-Kompetenzen haben entlang der Achse Duisburg-Dortmund ebenfalls ihre Schwerpunkte. In über der Hälfte der Kommunen werden KI-Kompetenzen aktuell nicht nachgefragt, was auf eine ungleiche Verteilung digitaler Arbeitsmarktpotenziale hinweist. Dort liegen unter anderem Sonsbeck, Xanten und Schermbeck, die im Teilindex hinten liegen. Top drei dagegen sind Dortmund, Holzwickede, Essen.
Unternehmen auf der Achse Kamp-Lintfort bis Holzwickede sind besonders digitalaffin. Unternehmen in nördlichen Kommunen – mit Ausnahme von Haltern am See – liegen oft zurück. Die Startup-Dichte variiert stark: Spitzenreiter sind Bochum und Bönen. Hohe Startup-Anteile finden sich vor allem entlang der Achse Essen-Holzwickede. In fünf Kommunen, darunter Alpen und Rheinberg, sind keine Startups aktiv.
Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung hat für das Thema „Digitales Ruhrgebiet“ dem Digital Campus Zollverein e.V. rund 100.000 Euro bewilligt. Davon sind rund 16.000 Euro zur finanziellen Unterstützung der Studie eingesetzt worden. Damit wurde die Hälfte der Kosten übernommen.
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